3 Tipps für die berufliche Neuorientierung

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Es ist der 01.01.2022, Tanja sagt sich fest entschlossen: “Ich will mich beruflich neu erfinden – endlich!” Die Stimmung im Team ist schon lange alles andere als friedlich und Tanja weiß gar nicht mehr, wann ihr die Aufgaben ihres Jobs zuletzt Spaß gemacht haben. Das neue Jahr soll ihr jetzt neuen Aufschwung geben. Aber wie sieht berufliche Neuorientierung aus? Und vor allem: Wie geht das?


1. Lern dich (besser) kennen

Tanja will sich beruflich neuorientieren, weil sie mit ihrem jetzigen Job sehr unzufrieden ist. Sie hat in ihrem 39-jährigen Leben – genauer betrachtet – beruflich nie das gemacht, was sie wirklich will. Die Idee der Eltern, Freunde oder vermeintlichen Berufsberatungen waren stärker. Daher ist die erste Frage: Was will Tanja eigentlich?


Übrigens: Mit dem Wunsch nach beruflicher Neuorientierung ist Tanja nicht allein. Gerade durch die Corona-Pandemie zeigen besonders Angestellte, die in Kurzarbeit waren, eine erhöhte Wechselbereitschaft: mehr als die Hälfte schauen sich nach einem neuen Job um oder suchen aktiv.

Wie das Wort „berufliche Neuorientierung“ schon verrät, ist der Teil mit der Orientierung ein elementar wichtiger. Tanja muss sich im ersten Schritt also selbst (besser) kennen lernen.

Das kann sie mithilfe dieser 3 Fragen machen:

1. Wer bin ich?

2. Was kann ich?

3. Was will ich?


🎧Hörst du gerne Podcast? Hör dir auch unsere Podcastfolge zum Thema berufliche Neuorientierung an.

Wer bin ich? Standortanalyse

Diese Frage klingt zwar trivial, ist aber für Tanja gar nicht so einfach zu beantworten. Tanja wirft als erstes einen genaueren Blick auf ihren bisherigen Werdegang: Was hat sie beruflich gemacht? Welche Ausbildungen und Qualifizierungen hat sie? Welche Kenntnisse hat sie sich angeeignet? Und mehr: Welche Tätigkeiten oder Qualifikationen sind auch in ihrer Wunschbranche von Nutzen? So findet Tanja Ansatzpunkte in ihrem bisherigen Lebenslauf, die sie später in ihrer Bewerbung nutzen kannst.


Beispiel: Tanja hat die letzten 10 Jahre in der Buchhaltung eines großen sozialen Trägers gearbeitet, der mehrere Kindertagesstätten und Jugendzentren betreibt. Sie träumt davon, selbst mit Kindern zusammenzuarbeiten. In ihrem Job hat sie schon einige Gespräche mit ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen aber auch Eltern geführt - ganz unbekannt ist ihr das Berufsfeld also nicht.

Was kann ich? Stärkenanalyse

So viel zu den Hard Facts. Was sind Tanjas Soft Skills? Dabei helfen ihr Fragen wie: Was kannst du besonders gut? Was macht deine Persönlichkeit aus? Wie kommunizierst du mit anderen? Was schätzen andere an dir? 

Tanja erinnert sich, dass sie immer positive Rückmeldungen dafür bekommen hat, wie sie mit KundInnen und Eltern gesprochen hat.

🎧Übrigens: Wir haben uns zum Thema Stärken schon einige Persönlichkeitstests näher angeschaut. Erfahre hier mehr über das PCM-Modell, Clifton Stärkentest, Reiss Motivation-Profil.

Was will ich? Interessensanalyse

So weit zum Ist-Stand. Was möchte Tanja denn in Zukunft? Hier geben Tanjas Interessen Aufschluss.

Sie stellt sich also diese Fragen: Was war dir in deinen bisherigen Jobs wichtig? Was hast du früher als Kind häufig nach der Schule gemacht? Was hat dir in deinem Leben (im Studium/Ausbildung, Jobs, Hobbies) besonders Spaß gemacht? Wovon hast du schon immer geträumt? In welches Gebiet möchtest du tiefer einsteigen?

Tanja ist selbst Mutter von 2 Kindern und hat besonderen Spaß daran die Geburtstage ihrer beiden Töchter zu organisieren. Aktivitäten planen, bei denen ihre Kinder und all ihre Freunde Spaß haben, kann sie besonders gut.


Achtung: Die Motivation für Tanja, ihren jetzigen Job aufzugeben, weil die Arbeitsbedingungen so mies sind, ist groß. Aber Tanja sollte sich nicht nur von einer sogenannten Weg-von-Motivation leiten lassen. Bei der Weg-von-Motivation wollen wir „weg von etwas“, weg von einem unerwünschten Zustand, einem miesen Job oder miesen Chef. Bei der Hin-zu Motivation wollen wir etwas erreichen, uns zu einem gesteckten Ziel hin entwickeln und haben klar vor Augen, wohin der Weg Sie führen soll. Erfolgsversprechender für Tanja ist es, auch eine Hin-zu-Motivation zu haben. Also wird sie konkreter.

2. Werde konkret

Tanja kommt richtig ins Träumen – super. Jetzt geht es darum, aus dem Luftschloss einen konkreten Plan zu schmieden. Wie findet Tanja also diesen Job, von dem sie grade noch geträumt hat? Findet man ihn über Jobbörsen? Wer wäre ein potenzieller Arbeitgeber? Tanja denkt auch an ihr Netzwerk: Kennt sie vielleicht schon jemanden, der in dieser Branche oder diesem Job arbeitet?

Hol dir hier die wichtigsten Tipps, um erfolgreich zu netzwerken.

In Tanjas Fall sind die oben erwähnten Gespräche mit ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen interessant, um mehr über Jobs herauszufinden, in denen man direkt mit Kindern arbeitet.


🎧Hör dir auch unser Experteninterview zum Thema Quereinstieg ein.


3. Bewältige die Hürden

Bis hierher kommt Tanja gut mit – schließlich denkt sie auch schon länger über das Thema nach. Wären da nicht diese immer wiederkehrenden Gedanken: „Was sollen denn die anderen von mir denken?“, „Ich kann doch nichts anderes“ oder „Will ich diese Sicherheit in der Buchhaltung wirklich aufgeben?“. Tanjas Gedanken und Gefühle sind bei der beruflichen Neuorientierung gleichzeitig der größte Motivator aber auch die größte Hürde. Was Tanja also neben einem konkreten Plan braucht, ist ein starkes Mindset entscheidend, um in die Umsetzung zu kommen. Aber daran arbeitet sie gerade.

 

Mit diesen 3 Schritten konnte Tanja tatsächlich neuen Wind in ihren Segeln Richtung berufliche Neuorientierung gewinnen.

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