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Einen Punkt, den die meisten Bewerber:innen unterschätzen sind die eigenen Fragen. Denn viele vergessen: Ein Bewerbungsgespräch dient auch dir als Möglichkeit, herauszufinden, ob du die Stelle überhaupt möchtest, ob das Unternehmen zu dir passt und du mit deinem zukünftigen Chef übereinstimmst. Und das geht nur, wenn du nach den Dingen fragst, die dir wichtig sind.
Deshalb gehen wir im Folgenden darauf ein, warum deine Fragen so wichtig sind, welche Fragen du stellen kannst und auch, wann du sie im Gespräch stellen solltest.
Vielleicht kennst du die Situation aus eigener Erfahrung: Du beginnst deinen neuen Job voller Tatendrang und Freude, mit Erwartungen und Zielen. Doch ganz schnell fängt die Realität dich ein. Der Chef mikromanagt und glaubt, er selbst mache nie Fehler, dein Team ist wenig kontaktfreudig und so klare Anweisungen, was du tun sollst, hast du auch nicht. Eigentlich ist schon nach der 1. Woche klar, dass du hier nicht lange bleiben wirst.
Sieht im Lebenslauf für den nächsten Job jedoch eher blöd aus. Und auf eine neue Runde Bewerbungen schreiben und Gespräche führen hast du auch nicht wirklich Lust.
Hättest du alles vermeiden können, wenn du die richtigen Fragen bereits im Vorstellungsgespräch gestellt hättest. 😉
Also lass uns auf die möglichen Fragen schauen, die dir helfen, herauszufinden, ob der Job wirklich so gut klingt wie in der Stellenbeschreibung.
Wenn du dir jetzt die klassischen Ratgeber dazu anschaust, dann findest du Fragen wie:
Sind das wirklich die Fragen, die dich interessieren und die etwas über dein Arbeitsumfeld aussagen und für dich bedeutsam sind, ob du im Unternehmen bleibst und glücklich bist?
Vermutlich nicht ganz.
Überlege, wann du mit deinem Job zufrieden bist? Was muss passieren? Wie müssen Dinge ablaufen? Was für einen Chef brauchst du? Wie sollten deine Aufgaben sein? Wie das Team?
Kurz gesagt, was sind deine Erwartungen?
Wenn du dir darüber im Klaren bist, was deine Erwartungen sind, dann kannst du auch deinen Arbeitgeber nach seinen Erwartungen fragen. Wenn ihr dann darin übereinstimmt, stehen die Chancen gut, dass beide Seiten am Ende zufrieden sind.
Wie findest du nun die tatsächlichen Erwartungen deines potenziellen Arbeitgebers im Bewerbungsgespräch heraus?
Dafür habe ich dir ein paar Fragen mitgebracht. Ich teile diese 3 Gruppen:
Das sind die leichten Fragen, die dir helfen, die Erwartungen deines Gegenübers zu klären. So kannst du für dich herausfinden, was du zu leisten hast und ob du überhaupt Lust darauf hast, bzw. es auch leisten kannst. Außerdem hilft es dir, einen tieferen Einblick in das Unternehmen zu erhalten und Aspekte zu entdecken, die vorher noch nicht so offensichtlich waren.
Diese Fragen sind schon etwas schwieriger zu stellen und gleichzeitig geben sie dir einen ganz klaren Eindruck, was von dir in den nächsten Monaten konkret erwartet wird und auch wie der Führungsstil deines zukünftigen Chefs ist. Damit kannst du entscheiden, ob du mit solch einem Vorgesetzten arbeiten kannst oder auch nicht.
Für diese Fragen brauchst du schon etwas mehr Mut. Doch die Reaktionen und Antworten geben dir ein sehr klares Bild, mit wem du es zu tun hast.
Nachdem du jetzt weißt, was du fragen kannst (Übrigens, das sind nur Beispiele. Natürlich kannst du die Fragen abwandeln, sodass sie zu dem passen, was dir in deinem Job wirklich wichtig ist) kommen wir zum Zeitpunkt.
Oft warten Bewerber:innen bis zum Ende bzw. auf die Frage: „Haben Sie noch Fragen?“. Und dann bleibt meist nur noch Zeit für 1-2 kurze Fragen. Nicht der ideale Zeitpunkt, um dann deinen Fragenkatalog durchzugehen.
Also wann?
Du ahnst es vermutlich schon. Während des Gesprächs, wenn es thematisch passt. Du musst auch nicht alle Fragen stellen und wenn du merkst, dass die Atmosphäre die spitzeren Fragen nicht zulässt, dann musst du sie auch nicht verwenden.
Nehmen wir mal an, alle deine Fragen sind geklärt, wie antwortest du dann auf die Frage: „Haben Sie noch Fragen?“
Hier ist der Tipp:
Am besten hast du Unterlagen für dein Gespräch dabei und auf einem Blatt stehen deine Fragen. Du gehst die Liste kurz durch und schaust dann deine Gegenüber an und sagst: "Es wurden alle Fragen im Gespräch sehr gut beantwortet. Vielen Dank! Ich habe tatsächlich keine mehr."
Stellst du gute Fragen im Jobinterview, findest du übrigens nicht nur heraus, ob ihr wirklich zusammenpasst, sondern hinterlässt garantiert einen bleibenden, positiven Eindruck. Die wenigsten Bewerber:innen stellen gute Fragen, da es sich für die meisten wie eine Prüfungssituation oder ein Verhör anfühlt. Das ist ein Vorstellungsgespräch aber mitnichten. Es geht darum herauszufinden, ob ihr in der Zukunft zusammenarbeiten könnt und wollt und somit ist es genau so wichtig, dass du deine Fragen stellst. Was übrigens noch wichtig im Vorstellungsgespräch ist, kannst du hier nachlesen.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem nächsten Gespräch!
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