Was macht eigentlich eine Certification and Compliance Managerin?

Wir haben Ulrike nach ihrem Job als Certification & Compliance Mangerin gefragt. Das sind ihre Antworten:

1. Wie sieht dein Alltag aus? 


Mein Job ist eine klassische Bürotätigkeit in einem hochspezialisierten und geregelten Bereich der Qualitätssicherung. In meinem beruflichen Alltag setze ich mich - zusammen mit meinen Team-Kollegen - schwerpunktmäßig mit den für unseren Bereich gültigen Qualitätssicherungs-Normen (z. B. ISO), Gesetzen und EU-Verordnungen auseinander um daraus möglichst praktikable Lösungen zur Umsetzung für die davon betroffene Branche zu definieren. Die Überwachung der so gesetzten konkreten Anforderungen erfolgt durch von uns zugelassene unabhängige Zertifizierungsstellen und deren qualifizierte Auditoren in sogenannten externen Audits. 


Unter anderem gehört zu meinen Aufgaben diese Zertifizierungsstellen und deren Auditoren anhand geeigneter Nachweisdokumentation für die Tätigkeit im SURE Zertifizierungssystem zuzulassen, regelmäßig zu schulen und deren weitere Tätigkeit zu überwachen, damit die Integrität und die Qualität des Systems konsequent gewährleistet ist. Sollte das einmal nicht gegeben sein, gehört auch das Sanktionsmanagement zu meinen Aufgaben.


Letztlich betrachte ich mich in meiner Position als Schnittstelle zwischen den übergeordneten Autoritäten und Vorgaben (z. B. EU-Kommission), den durchführenden Stellen (unabhängige Zertifizierungsstellen) und den umsetzenden Unternehmen.


Insgesamt ist es eine an viele Formalien und Vorgaben gebundene Tätigkeit mit vielen eingebundenen Stellen, wie der Europäischen Kommission, nationale Behörden wie der BLE, Verbänden, Branchenvertretern, Zertifizierungsstellen und deren Auditoren und einige mehr.



2. Was macht dir am meisten Spaß an deinem Job? 


Spontan kommt mir bei der Frage sofort die Antwort „Die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen“ in den Kopf. Und es ist tatsächlich trotz (oder wegen?) der oft hoch formalistischen Tätigkeiten wirklich ein tägliches Vergnügen für mich, uns als Team so oft lachen zu sehen. Das ist es aber nicht nur. Mir gefällt der Umgang mit sehr unterschiedlichen Menschen und davon gibt es in dem Bereich wirklich keinen Mangel. Für manche liest es sich vielleicht komisch, aber ich habe auch wirklich Freude daran Normen oder Vorgabedokumente zu analysieren und dann einen effektiven und möglichst schlanken Weg zu finden, wie diese umzusetzen sind.



3. Was braucht man, um deinen Job machen zu können (Ausbildung & Kompetenzen)? 


Tatsächlich gibt es für meinen Job keine klassische Ausbildung oder Studium. Ich selbst bin als Akademikerin komplett quer eingestiegen und es hat nicht lange gedauert bis es „Klick“ gemacht hat und ich mein Herz für das Qualitätsmanagement entdeckt hatte.


Gute Kommunikation ist auch in meinem Job ganz viel wert, geht es doch darum teils sehr komplexe Sachverhalte und Hintergründe so zu kommunizieren, dass es verstanden wird oder noch viel besser wenn der Sinn bzw. der Vorteil dahinter erkannt wird. 

Es schlägt einem aber auch die „völlig-unnötig-jetzt-wollen-DIE-auch-noch-ein-Zertifizierungssystem“ Mentalität entgegen und da ist dann ein robustes Nervenkostüm von Vorteil.


Aus meiner Sicht braucht man für den Job neben einer guten Kommunikationsfähigkeit eine extrem gut ausgeprägte strukturierte Arbeitsweise, eine sehr gute Auffassungsgabe und last but not least echte Erbsenzählerqualitäten.


Basis ist natürlich - wie in jedem anderen Job - dass Du Dich fachlich immer aktuell hältst und Dich interessierst für die Entwicklungen der Branche.




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