1. Wie sieht dein Alltag aus?
Bunt. Ich bin viel im Zug unterwegs. Hamburg, München, Stuttgart, Berlin - alles dabei. In den Studios selbst geht es immer recht zügig zur Sache. Eine kurze Einführung in die zu sprechende Rolle, einmal durchatmen und dann geht’s auch schon los! Von Image Filmen über Dokus bis hin zu Synchronrollen in Serien, Filmen und Videospielen ist alles dabei. Je nachdem wie viele Takes gesprochen werden müssen, variiert die Arbeitszeit je nach Auftrag von einer bis über 6 Stunden an mehreren Tagen hintereinander.
2. Was macht dir am meisten Spaß an deinem Job?
Genau das! Das bunte Durcheinander. Es gibt so viele Dinge, die ne’ Stimme brauchen. Anrufbeantworter, Durchsagen im Supermarkt, E-Learnings, Helden, Bösewichte … es wird niemals eintönig, niemals vorhersehbar. Nun gut, vielleicht nach über 20 Jahren im Business. Aber ich behaupte einfach mal, selbst dann bleibt die Arbeit bunt und abwechslungsreich. Ich kann alles sein, alles tun. Von kleiner Ratte über Orc bis hin zu schneidigem Elf oder der Stimme, die dir sagt, dass es heute dicke Prozente auf sämtliche vegetarischen Produkte gibt (aber nur HEUTE!).
3. Was braucht man, um deinen Job machen zu können (Ausbildung & Kompetenzen)?
Ganz vorne mit dabei sind definitiv Schauspielkunst und Kritikfähigkeit. Beides ist elementar. Skills hin oder her, am Ende gilt auch beim Sprechen: Vieles ist subjektiv. Feedback annehmen, verstehen und umsetzen ist fester Bestandteil des Jobs als Sprecher. Das Schauspiel ist allerdings das A und O. Synchronsprecher müssen sich innerhalb weniger Augenblicke in Figuren, Momente und die damit verbundenen Emotionen hineinfühlen können. Abgesehen davon halte ich ein dickes Fell für nützlich. Die Branche kann ganz schön hart sein. Ein gefestigtes Selbst und viel Willenskraft können gerade bei den ersten Schritten in Richtung Selbstständigkeit als Sprecher helfen.