Authentisch im Vorstellungsgespräch - aber wie?

⏱Lesedauer: etwa 6 Min


Vielleicht kennst du das: du sagst etwas über dich im Vorstellungsgespräch aber so richtig wohl fühlst du dich dabei nicht. Das liegt wahrscheinlich darin, dass du selbst nicht glaubst, was du sagst, sondern nur diese Aussage machst, weil du denkst, dass sich das gut anhört. Du willst dich ja verkaufen. Aber authentisch ist das nicht. Lerne, wie du authentisch im Vorstellungsgespräch überzeugst, ohne dich verkaufen zu müssen.


Marias Geschichte

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Maria sitzt vor dem Besprechungsraum, noch 5 Minuten bis zum Beginn ihres Vorstellungsgespräches. Nervös rutscht sie auf dem Sessel hin und her. Der Kaffee vor ihr ist längst kalt geworden. Sie hat ganz vergessen ihn zu trinken, weil sie im Kopf immer wieder ihre Vorbereitung durchgeht. Alle wichtigen Fragen und deren Antworten hat sie in- und auswendig gelernt: „Nennen Sie Ihre Stärken und Schwächen“, „Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?“, „Was haben Sie im letzten Job gemacht?“. Sie hat auch Antworten auf die Lücken in ihrem Lebenslauf gefunden und warum sie ihren Job wechseln möchte. Perfekt! Genauso wie es in jedem Ratgeber stand… Ganz ohne Zweifel ist Maria allerdings doch nicht. Denn das, was sie im Ratgeber gelesen hat, wie sie sich verhalten soll, wie sie sich „verkaufen“ soll, fühlt sich überhaupt nicht gut an…. Irgendwie einfach nicht richtig! Verkaufen soll sie sich – wie soll das gehen? Maria liebt weder die große Bühne noch ist sie Sales-Expertin und hat auch nicht es vor zu werden. Trotzdem soll sie sich jetzt verkaufen. „Wie kann sie überzeugen und dabei trotzdem sie selbst bleiben?“ – fragt sie sich, „authentisch bleiben“ eben.

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Authentisch verkaufen? Eine große Hürde für viele

So wie Maria geht es tagtäglich vielen. Wir sagen Dinge, wie: „Ich kann mich überhaupt nicht verkaufen!“, „Ich will denen im Vorstellungsgespräch ja keinen Quatsch erzählen!“, „Wenn es darum geht meine Stärken oder Schwächen zu nennen, weiß ich gar nicht was ich antworten soll!“, „Ich will mich nicht verkaufen, denn das wäre ja unecht!“.Dann gibt es Jobtitel, die niemand versteht. Dahinter stecken Bemühungen der HR-Abteilung unter den anderen Stellenanzeigen hervorzustechen. Wenn die Bezeichnung für den Job aber nur intern genutzt wird, voller Anglizismen ist und nichts darüber aussagt, was deine Aufgaben in dieser Position sind, solltest du ihn nicht zu stark gewichten.

"Ich will mich nicht verkaufen":
Dahinter steckt häufig die Angst arrogant zu wirken, eingebildet, als Angeber/in abgestempelt zu werden und wer will das schon?


📰 Gerade Frauen neigen dazu, tiefzustapeln - warum das so ist und was jede einzelne da gegen tun kann, erfährst du in diesem Tipp.


Deine Erfolgsstories – welche sind das überhaupt?


Erfolgsstories sind Beispiele dafür, wie du Probleme löst und mit Herausforderungen umgehst - eben: was deine Stärken sind! Dabei ist vor allem das Wörtchen "wie" entscheidend: WIE du diese erzielt hast. Denn darin liegen deine wahren Stärken verborgen.

Das Problem mit den Stärken:
Stärken sind deshalb so schwierig zu identifizieren, weil sie uns im Alltag so leicht fallen. Sie fühlen sich für dich nicht unbedingt wie eine Stärke an. Es sind meist Handlungen und Vorgehensweisen über die du nicht nachdenken musst.


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So findest du deine Erfolgsgeschichten


Ein einfaches 3-Schritte-Hilfsmittel, um deine authentische Erfolgsgeschichte zu finden.

Schritt #1 – Überlege dir: Dieses Problem habe ich gelöst!


Du hast es bestimmt schon 1000 Mal in Stellenanzeigen gelesen: „Problemlösungskompetenz“ – Prima! Eine Kompetenz die wir alle haben, denn wenn wir uns mit einem Problem konfrontiert sehen, dann suchen wir dafür eine Lösung. Denk doch mal an das letzte Problem, mit dem du in deinem Job konfrontiert bist. Um dieses Problem noch mit etwas „Drama“ zu würzen, erinnere dich an all die Erschwernisse, die hinzukamen. Zum Beispiel: Zeitdruck, ausgefallene Kollegen oder Kolleginnen, keine Erfahrung mit dem Thema.


➔ Ein Problem und die Erschwernisse:

Erinnere dich an das letzte Problem, das du gelöst hast. Was kam erschwerend hinzu?

Schritt #2 – Zeige auf: Das habe ich getan um es zu lösen.


Jetzt geht es darum WIE du das Problem gelöst hast. Also was war der allererste Schritt, als dieses Problem auftrat? Was hast du gemacht, wen hast du konsultiert? Hast du dir zunächst einen Überblick verschafft, den Status Quo analysiert, Ist- und Soll-Abweichungen festgestellt? Liste für dich Schritt für Schritt auf, was du gemacht hast. Du beschreibst, wie du vom Problem zur Lösung gekommen bist.


Wir empfehlen dir, diese Übung mit einer guten Freundin oder einem guten Freund zu machen. Dabei ist es wirklich wichtig, dass ihr beide vereinbart, dass jeder einzelne Schritt kritisch hinterfragt werden darf. Dadurch wappnest du dich nämlich zum einen für die Fragen des Personalers und zum anderen kannst du sicher sein, dass dein Gegenüber die Geschichte auch richtig nachvollziehen kann.


➔ Deine Taten, um das Problem zu lösen:

Liste auf, welche einzelnen Schritte du gemacht hast, um das Problem zu lösen.

Schritt #3 – Mach‘ dir klar: Diese Stärken habe ich gezeigt.


Du überlegst dir nun auf Basis deiner Geschichte welche Kompetenzen und Stärken sich daraus ableiten lassen. Welche Stärken braucht es, um das Problem so zu lösen, wie du es getan hast? Frage gerne auch einen Freund oder eine Freundin, welche Stärken er oder sie daraus erkennt. An dieser Stelle verspreche ich dir schon mal, dass dies der schönste Moment der ganzen Übung ist.


➔ Deine Stärken hinter deinen Taten:

Überlege, welche Stärken hinter deinen Taten steckt.

Erfolgsgeschichten für dein Vorstellungsgespräch

Wiederhole diese Übung mit weiteren Problemen, deinen Lösungen und den darin verborgenen Stärken. Mit diesen Erfolgen kannst du zu jeder Frage im Vorstellungsgespräch eine passende Geschichte finden. Authentizität bedeutet nämlich vor allem eins: dass du aufrichtig und ehrlich von dir als Person und deiner Arbeit erzählst und nicht das Gefühl hast etwas dazu erfinden zu müssen, um zu glänzen.

Die Auswirkungen auf dein nächstes Vorstellungsgespräch werden durchweg positiv sein. Denn, wie fühlt es sich denn an, wenn du mit Sicherheit und vor allem einem guten Gefühl von dir behaupten kannst, welche Leistungen du vollbracht hast? Du hast deine Geschichten, die kann dir niemand mehr nehmen und sie zeigen, wie du wirklich Probleme gelöst hast. Das ist weder unecht, noch arrogant, noch erzählst du ausgedachte Geschichten. Das bist ganz authentisch du!

➔ Deine Erfolgsgeschichten kannst du zum Beispiel für diese Fragen nutzen:

  • Was sind Ihre Stärken?
  • Wie gehen Sie mit Stress um?
  • Wie verhalten Sie sich in Konflikten?
  • Was machen Sie, wenn ein Problem auftritt?
  • Was sind Ihre größten Erfolge?



Wie Marias Geschichte zuende ging

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Maria hatte ihre Erfolgsgeschichten im Vorfeld erarbeitet und aufgeschrieben, so dass sie das zweifelnde Gefühl ganz leicht loslassen konnte. In ihrer Mappe, die sie dabei hatte, waren Stichworte notiert, so dass sie sich an die jeweilige Geschichte erinnern konnte.

Zu wissen, was Maria wirklich kann und das mit echten Stories zu belegen, gab ihr die Souveränität, die sie im Vorstellungsgespräch brauchte, um ihren Gegenüber von sich zu überzeugen. Und noch viel mehr – denn wie fühlt es sich an zu wissen, was du kannst und dass du wirklich schon echt viele gute Probleme gelöst hast? Was macht das mit deiner Überzeugung von dir selbst? Letztendlich kannst du nur überzeugen, wenn du auch von dir selbst überzeugt bist.


Du möchtest deine Erfolgsgeschichten gemeinsam mit einem unserer zertifizierten Coaches arbeiten oder üben? Vereinbare noch heute ein kostenfreies Kennlerngespräch.

Wir freuen uns dich kennenzulernen.

Dein Berufsoptimierer Team

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