Stellenanzeigen lesen und verstehen


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Drei Viertel der Unternehmen in Deutschland veröffentlichen ihre Stellenanzeigen auf Internet-Jobbörsen - klar, dass du dort am ehesten nach Jobs guckst. Es gibt jedoch einige Stolperfallen bei Stellenanzeigen, die dir die Jobsuche erschweren. 6 hilfreiche Tipps, wie du diese vermeidest.


Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Stolperfalle Nummer eins: Wenn du den Wunsch hast, einen Job in einem der bekannteren Unternehmen zu bekommen, solltest du die Wahl nicht von der schönsten Stellenanzeige abhängig machen. Bedenke, dass die bekannten Unternehmen Unsummen für Marketing ausgeben, um schillernde Stellenangebot zu schreiben und sich von Qualifizierungsinstituten auszeichnen zu lassen. Du findest die Stellenanzeigen dann nicht nur ganz oben in den Onlinestellenbörsen gelistet, sondern auch auf Plakaten, Bussen oder Litfaßsäulen. Das ist aber noch lange kein Indikator dafür, ob es sich bei diesen Firmen um einen spannenden Arbeitgeber für dich handelt. Außerdem fallen diese Stellen sofort ins Auge und erhalten Firmen auch die meisten Bewerbungen. Du musst also mit einer Menge Konkurrenz rechnen.

Richte den Fokus bei Stellen lieber auf den Inhalt der Aufgaben und die geforderten Kenntnisse.


💡 Tipp: Die Stellenanzeige ist der Orientierungspunkt für alles, was wichtig für deine Bewerbung ist.💡


📰 3 Ideen, wo du Jobs für deinen Berufseinstieg findest.

Das steckt hinter dem Jobtitel

Der Jobtitel ist der erste Hinweis, den wir über die Stelle bekommen. Lass dich aber nicht von schillernden Job-Titeln blenden. Regelmäßig machen wir die Erfahrung, dass der Job-Titel von dem abweicht, was tatsächlich die Aufgabe bzw. die Anforderung ist. Ein Beispiel sind IT-Jobs und hier die Projektmanager. Häufig ist es nicht erforderlich relevante IT-Erfahrung vorzuweisen, geschweige denn etwas in diesem Bereich studiert zu haben.

Dann gibt es Jobtitel, die niemand versteht. Dahinter stecken Bemühungen der HR-Abteilung unter den anderen Stellenanzeigen hervorzustechen. Wenn die Bezeichnung für den Job aber nur intern genutzt wird, voller Anglizismen ist und nichts darüber aussagt, was deine Aufgaben in dieser Position sind, solltest du ihn nicht zu stark gewichten.

Daher lohnt es sich auch in Jobs reinzuschauen, die dich im ersten Moment vielleicht nicht ansprechen. Das kostet vielleicht ein wenig mehr Zeit, aber wenn du dann eine Stelle findest, die dich von den Aufgaben her richtig begeistert, fällt es dir auch umso leichter, mit deinen Bewerbungsunterlagen und später im Vorstellungsgespräch zu überzeugen. Probier es aus! Du wirst überrascht sein von dem Ergebnis.


💡 Tipp: Lass nicht den Jobtitel entscheiden, ob die Stelle etwas für dich ist.💡


Anforderungen Stellenanzeigen

Zu allererst solltest du wissen, dass die meisten Stellenausschreibungen nach dem gleichen Schema, nämlich von wichtig zu unwichtig, aufgebaut sind. Meistens beginnen die Anforderungen mit der Berufserfahrung , dann folgt ein abgeschlossenen Studium oder eine Ausbildung und danach wird nach besonderen Kenntnissen oder Fähigkeiten gefragt. Das bedeutet, es geht nicht darum, alle Punkte in der Stelle zu erfüllen. Häufig reicht es schon, wenn du Kompetenzen in den ersten drei Punkten nachweisen kannst.

💡 Tipp: Du musst nicht 100% der Anforderungen in Stellenanzeigen erfüllen. Die ersten 3 Anforderungen sind meistens die wichtigsten.💡


🎧 Du hast das Gefühl, dass keine Stelle zu dir passt. In dieser Podcastfolge bekommst du 3 Tipps für "bunte Vögel".


Formulierung "wünschenswert"

Es ist nicht immer zwingend erforderlich, genau die relevante Berufserfahrung vorzuweisen. Achte deswegen genau auf die Formulierung. Denn wenn in der Ausschreibung so etwas steht wie „Berufserfahrung im Bereich Projektmanagement ist wünschenswert“ oder „von Vorteil“, dann mag das vielleicht einen Vorteil bringen, wenn du über die Erfahrung verfügst, sie ist aber für die Stelle nicht zwingend erforderlich.

Du fragst dich jetzt vielleicht: Wenn es aber doch dort geschrieben steht und nicht wichtig ist, warum lässt man es dann nicht einfach weg? Nun, das liegt daran, dass Unternehmen mit ihren Stellenanzeigen versuchen eine Vielzahl von Bewerbern zu adressieren und vermeiden wollen, das sie ohne diese „Weichmacher“ Bewerber abschrecken, die nicht über die genannte Anforderung verfügen. In diesem Fall passt dann auch jemand mit oder ohne Berufserfahrung auf die ausgeschriebene Stelle.

💡 Tipp: Durch Hinweise wie "wünschenswert" sollen möglichst viele Kandidaten adressiert werden. Wenn du diese Anforderungen nicht erfüllst, kannst du dich trotzdem bewerben.💡


🎧 Apropos Bewerbung: Was das Wichtigste ist, woran du bei deiner Bewerbung denken musst, erfährst du in dieser Podcastfolge.


Wenn du dir unsicher bist

Wenn du dir bei einer Stelle unsicher bist und die Anforderungen nicht eindeutig findest, ruf doch ein mal beim Unternehmen an. Greif zum Hörer und frag nach, bevor du ins kalte Wasser springst und mit deiner Bewerbung an den Anforderungen vorbeirennst. Dein Anruf zeigt zudem, dass du ein echtes Interesse hast und dich mit der Stelle auseinandersetzt. Das kann dir schon einen Vorteil im Bewerbungsprozess verschaffen.

💡 Tipp: Wenn du Angaben in der Stelle nicht verstehst, ruf beim Unternehmen an. Das zeugt von Interesse und Engagement.💡



Trau dich

Wenn du dir unsicher bist, ob du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, dann probiere es trotzdem. Eine 100% Sicherheit hast du nie. Eine alte Vertriebsweisheit besagt: „Ein Nein hast du schon sicher!“ oder in diesem Fall: Die Chance eine Absage zu erhalten ist genauso hoch, wie die Chance auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Daher trau dich es auszuprobieren.


Du hast deine Bewerbung geschrieben, aber bist dir unsicher, ob du genug auf die Stelle eingehst? Mit unserer Bewerbungsoptimierung prüfen wir deine Bewerbung auf Aussagekraft und Passung. Erhalte eine professionelles Feedback schon nach 72 Stunden.  Wir freuen uns auf deine Bewerbungsunterlagen.

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